Jetzt fix: Ab 1. Juli Vignettenpflicht in Slowenien

Ab der ersten Autobahn-Fahrt werden 35 Euro für die Halbjahres-Vignette fällig. Mautpflicht auch für Stadtautobahnen und Schnellstraßen.

Ab 1. Juli werden ausländische Autofahrer in Slowenien kräftig zur Kasse gebeten. Das Laibacher Parlament beschloss am Freitagabend endgültig die vor einigen Wochen von der Regierung angekündigte Einführung einer Autobahn-Vignette, meldete die amtliche Nachrichtenagentur STA. Jeder Benützer einer Autobahn (avtocesta) und Schnellstraße (hitra cesta) wird nun mindestens eine Halbjahresvignette im Wert von 35 Euro kaufen müssen, die Vignette für das gesamte Kalenderjahr kostet 55 Euro. Das neue System ersetzt die kilometerabhängige Autobahnmaut von etwa fünf Cent pro Kilometer, wobei aber Stadtautobahnen ausgenommen waren.

Einnahmeausfälle. Für viele Pendler ist die drei Monate vor der Parlamentswahl in Kraft tretende Vignettenpflicht eine große Erleichterung. Gemischte Gefühle haben aber Stadtbewohner, die nun auch für die Benützung von Stadtautobahnen eine Vignette kaufen müssen. Daher beantragten die oppositionellen Sozialdemokraten bei der Parlamentssitzung am Freitag, Stadtautobahnen, Zubringer und Schnellstraßen von der Vignettenpflicht auszunehmen. Dieser Vorschlag wurde jedoch von der Regierungsmehrheit ebenso abgeschmettert wie jener der linksliberalen Partei Zares (Fürwahr), die Lkw-Maut auf 32 Cent pro Kilometer zu erhöhen, um mehr Geld in die Kassen der Autobahngesellschaft Dars zu spülen. Während die Regierung dies bestreitet, erwarten Opposition und Experten durch die Vignettenpflicht Einnahmeausfälle beim slowenischen Autobahnerrichter.

Hohe Strafen. Premierminister Janez Jansa erhofft sich von der Maßnahme auch eine Verringerung der CO2-Emissionen, weil viele Slowenen nun nicht mehr den Autobahnen ausweichen werden. Allerdings wird befürchtet, dass viele ausländische Durchgangsreisende nun gerade das tun werden. Mautprellen wird sich auf Sloweniens Autobahnen nämlich nicht auszahlen. Vignettensünder müssen zwischen 300 und 800 Euro Strafe zahlen, und die Polizei hat scharfe Kontrollen schon ab dem 1. Juli angekündigt.
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